Region Gross Seelowitz (Židlochovicko)

In den Begriff Region Gross Seelowitz beziehen wir – teilweise im Widerspruch zur Geschichte – 24 Gemeinden ein, die verwaltungsmässig an die Stadt Židlochovice - die als die beauftragte Gemeinde funktioniert - gebunden sind. Dieses Gebiet wird von sowohl Hügellandschaften als auch von fruchtbaren Ebenen durchzogen. Aus diesen erhebt sich wie eine zentrale Achse, der Hügel „Výhon“ - ein Naturschutzgebiet mit Unmengen von botanischen Merkwürdigkeiten . Ruhige, grösstenteils ansehnliche Ortschaften bilden seinen Außenring. Unter den ethnographischen Gesichtspunkten begegnen sich auf diesem Gebiet die früher ausgeprägte hannakische Mundart mit der horakischen Mundart, sowie mit Elementen der nahen mährisch-slowakischen Mundart. Sowohl diese Mundarten als auch die traditionellen Volkstrachten verschwinden almählich aus dem Alltagsleben und gehen in die Geschichte ein. Die Zeit, welche hier wie Wasser im Fluss Schwarzau fließt, bringt laufend Änderungen – sowohl gesellschaftliche als auch wirtschaftliche. Ein beträchtlicher Teil der Geschichte der Region Gross Seelowitz vom Mittelalter bis zur jüngsten Zeit, bestand aus kriegerischen Auseinandersetzungen und Raubzügen. Als ob hier die Menschen einen blutigen Zoll dafür zahlen müssten, dass sie in so einer freundlichen und fruchtbaren Landschaft leben können. Es gab aber auch glücklichere wirtschaftliche Perioden, die gesellschaftliche sowie kulturelle Impulse brachten. Erinnern wir uns zum Beispiel an das bis zu dieser Zeit lebende Werk der Gebrüder Mrštík „Maryša“, dessen Vorlage teilweise das Schicksal von Frau Marie Horáková, später Turková war, welche in Těšany gelebt hatte. Oder andererseits an das zwar weniger bekannte aber genauso interessante Werk „Register der Gemeinde Sobotovice aus dem Jahre 1773, wieviel jeder Nachbar für sein gekauftes Bauernhaus entweder bar oder auf beliebige Art und Weise bezahlt hat.“ Im Hauptzentrum der Aufmerksamkeit bleibt aber das altertümliche, im vorigen Jahrhundert so schmerzhaft verwüstete Kloster von Rajhrad mit seinen unschätzbaren, sowohl Literatur- als auch Kunstdenkmälern. Gleich sehenswürdig ist auch das Schloss von Židlochovice, seit dem Mittelalter das Zentrum Seelowitzer Herrschaft und seinerzeit auch Sitz der machtvollen Adelsgeschlechter wie Pernsteiner, Zierotiner und Habsburger. In der Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik war das Schloss auch als Sommersitz des Staatspräsidenten bekannt. Židlochovice samt Umland ist auch ein bedeutsames Weinbaugebiet mit Tradition, die bis zum Anbeginn des Weinbaus bei uns reicht. Gerade das Weinbergrecht von Seelowitz (Horenské právo židlochovické) gehört zu den ältesten und bedeutendsten Rechten im Mähren. Es gibt vieles, was uns die in der Sommerzeit durch die Sonne erhitzte Landschaft reichlich bietet. Wir streben danach, die Spuren ihrer verborgenen Schönheit zu entdecken.
Geschichte
Die Geschichte der Region Gross Seelowitz. Obwohl es den Anschein wecken kann, dass die Region Gross Seelowitz erst vor kurzer Zeit entstanden ist (bei der Reform der Staatsverwaltung im Jahre 2003, als die Stadt Židlochovice zur „kleinen Bezirksstadt“ ernannt wurde), hat diese Verwaltungseinheit ein viel älteres Vorbild. Die ältesten Erwähnungen von einzelnen Ortschaften dieser Region stammen bereits vom Anfang des 12. Jhts. Ursprünglich hatten diese Ortschaften unterschiedliche Besitzer - böhmische Fürsten oder Könige, verschiedene Adelsgeschlechter, die Klöster von Rajhrad, Třebíč sowie von Žďár. Wenn der König Ladislav Jagellonský (Ladislaus Jagiello) den Besitz des Klosters von Třebíč in den Alleinbesitz des Vilém von Pernstein im Jahre 1502 übertragen hatte - außer anderem die Ortschaften Vojkovice, Telnice und Sokolnice - hatte er sicherlich nicht geahnt, dass er somit eine neue Herrschaft entstehen liess, welche bis zum Jahre 1918 überleben sowie zur historischen Basis für die gegenwärtige Gebietsreform sein wird. Denn, Vilém von Pernstein war schon damals Besitzer von Žabčice (seit dem Jahre 1481), Nosislav (seit dem Jahre 1485), und Křepice (seit dem Jahre 1498).
Im Jahre 1508 hatte er von Ladislav von Boskovice die Herrschaft von Gross Seelowitz erworben (es heisst die Gemeinden Židlochovice, Unkovice, später eingegangenes Dorf Kovalov, Blučina und Teich bei Hrušovany), und im Jahre 1514 erhielt er dazu von Ladislav Jagellonský als Geschenk noch Pohořelice, sowie später eingegangene Regionen von Borov und Prohry. Dadurch ist die Basis für eine Herrschaft entstanden, die noch durch die Gemeinden Měnín (ursprünglich landherrschaftlich), Medlov (von Herren von Medlov erworben), Unkovice (aus dem Besitz des Erzherzoges Friedrich überführt), Přísnotice, Syrovice (bis daher im Besitz der Herren von Boskowitz), Hrušovany und Ledce (zur Herrschaft Seelowitz im Jahre 1590 angeschlossen) erweitert wurde. Diese Ortschaften haben somit ein Herrschaftsgebiet abgesteckt – das die Feste Židlochovice (später in einen Schloss umgebaut) umgab.
Außerhalb dieser Herrschaft blieben die Ortschaften Rajhrad, Rajhradice, Opatovice, Sobotovice, Holasice, sowie eingegangene Dörfer Čeladice und Otmarov, welche mit dem Benediktinenkloster in Rajhrad verbunden wurden. Bratčice hatte zum Kloster und zur Herrschaft von Dolní Kounice gehört.
Die Herrschaft Židlochovice hatte verschiedenen Besitzern gehört – Herren von Pernstein (in Jahren 1508 – 1561), Herren von Zástřízl (1561 – 1569), Herren von Zeriotin (1569 – 1616), Herren von Wallenstein (1616 – 1697), Herren von Sinzendorf ( 1697 – 1743), Herren von Dietrichstein (1743 – 1819) und schließlich den Habsburgern (1819-1918).
Vom 1850 bis zum Jahre 1949 war Židlochovice das Zentrum eines Gerichtsbezirks, dem folgende Ortschaften angehörten: Blučina, Bratčice, eingegengenes Dorf Čeladice, Dolní Kounice, Nové Bránice, Holasice, Hrušovany, Ivaň, Kanice, Křepice, Kupařovice, Ledce, Loučka, Malešovice, Medlov, Mělčany, Měnín, Moutnice, Němčičky, Nesvačilka, Nikolčice, Nosislav, Odrovice, Opatovice, Otmarov, Pohořelice, Popovice, Přibice, Přísnotice, Rajhrad, Rajhradice, Rebešovice, Růžový, Rychmanov, Smolín, Sobotovice, Syrovice, Šternov, Třebomyslice, Újezd, Unkovice, Velké Němčice, Vojkovice, Vranovice, Žatčany, Žabčice und selbstverständlich auch Židlochovice.
In den Jahren 1855 – 1868 und 1949 – 1960 war Židlochovice auch das Zentrum des gleichnamigen Verwaltungsbezirks. Dieser Bezirk war im Jahre 1960 in zwei Teile geteilt. Ein Teil hatte zum Bezirk Brno-Land und ein Teil zum Bezirk Břeclav angehört. Somit war der Bezirk Židlochovice eingegangen.
In den Jahren 1990 – 1992 ist nochmals eine große Verwaltungsreform durchgeführt worden. In deren Rahmen fielen die Tätigkeiten auf dem Gebiet der Staatsverwaltung unter bestehende Bezirksämter sowie die sog. beauftragten Gemeinden an, wobei diese dann verwaltungsmässige Aufgaben auch für die umliegenden Ortschaften, die ihnen zugeteilt wurden, ausübten. Auch Židlochovice ist zur beauftragten Gemeinde und zum Zentrum eines neuen Verwaltungsbezirks geworden, welcher aus 33 Gemeinden besteht. Im Jahre 1996 ist es nochmalig zum Anschluss einer weiteren Ortschaft gekommen und zwar des Dorfes Nosislav, welches ursprünglich zum Bezirk Břeclav und zur beauftragten Stadt Hustopeče gehörte. Vom Stadtamt Židlochovice wurden also einige Aufgaben der Staatsverwaltung für folgende Ortschaften wahrgenommen: Blučina, Bratčice, Hajany, Holasice, Hrušovany u Brna, Jalovisko, Kupařovice, Ledce, Malešovice, Medlov, Měnín, Modřice, Moravany, Moutnice, Němčičky, Nebovidy, Nesvačilka, Nosislav, Odrovice, Opatovice, Otmarov, Popovice, Přísnotice, Rajrad, Rajhradice, Rebešovice, Sobotovice, Syrovice, Unkovice, Vojkovice, Žabčice, Žatčany, Želešice, Židlochovice.
Bislang letzte Stufe der Verwaltungsreform, durch welche die Region von Gross Seelowitz entstanden ist, wurde im Jahre 2003 verwirklicht, als die Bezirksämter aufgelöst und ihre Kompetenzen auf die beauftragten Städte übertragen wurden. Parallel dazu kam es zur Umverteilung der Bezirke einzelner beauftragten Gemeinden. So hatte die Region von Gross Seelowitz folgende Gemeinden „verloren“: Moravany, Nebovidy, Modřice, Hajany, Želešice und Rebešovice, welche der beauftragten Stadt Šlapanice zugeteilt wurden. Abgetreten wurden ebenfalls die Ortschaften Malešovice, Kupařovice und Odrovice, welche der beauftragten Stadt Pohořelice zufielen.
Die gegenwärtige Region besteht somit aus 24 Nachbarortschaften, welche nicht nur einer gemeinsamen Staatsverwaltung unterliegen, sondern auch eine gemeinsame Geschichte, Kultur und hoffentlich auch die Zukunft haben.
Weinbau
Židlochovice mit seinem Umland stellt ein bedeutsames Weingebiet mit einer Tradition dar, die bis zum Anfang des Weinbaus bei uns reicht.
Die archäologischen Funde besagen, dass die Weinrebe wurde in Südmähren unter dem Einfluss von vorgelagerten römischen Truppen bereits in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung angebaut. Zur großen Blüte des Weinbaus und des Winzerwesens ist es im Zusammenhang mit dem Fortschreiten des Christentum in der Zeit des Großmährischen Reiches gekommen. Die Weinherstellung war immer eine kostspielige Angelegenheit und deshalb waren Eigentümer der meisten Weinberge Adelsgeschlechter, Klöster oder reiche Angehörige des Bürgertums. Der Wein genoss somit den Status eines besonderen Getränks und dies nicht nur seiner Rolle in den religiösen Riten wegen. Deshalb hatte die Winzerei auch einen besonderen Schutz nötig. Zu diesem Zweck wurden die sog. „Weinbergrechte“ geschaffen.
Zu den ältesten erhaltenen Gesetzen dieser Art im Mähren gehört das Weinbergrecht von Židlochovice, welches für eine „Verbesserung unserer Weinberge und Winzereien von Židlochovice“ vom mährischen Markgraf Jodok im Jahre 1379 erlassen wurde. Gleichzeitig hatte er einen Weinbergmeister und Schöffen bestellt, welche mit der Ausübung des Weinbergrechts beauftragt wurden. Das Weinbergrecht galt in Židlochovice bereits vor diesem Datum, es hatte aber ausschließlich die Form eines Gewohnheitsrechtes.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Flächen von Weinbergen in Mähren geändert. Der 30-jährige Krieg und dann die Reblausseuche am Anfang des 20. Jahrhunderts haben am stärksten bei der Abnahme der Weinbergefläche mitgewirkt. Erst die Erkenntnis, dass die europäische Weinrebe mit Erfolg an die amerikanischen Rebstöcke aufgepfropft werden kann, hat den totalen Niedergang des Weinbaus in Europa verhindert.
Der Weinanbau ist in der Region Gross Seelowitz seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der hiesigen Landwirtschaft sowie der bäuerlichen Lebensweise geblieben. Und dies alles der Tatsache zum Trotz, dass sich diese Region am nördlichen Rand der sog. nordpannonischen Weinbaugebiete befindet. Auch dort kann man die Weinrebe rentabel in guter Qualität anbauen und ausgezeichnete Qualitätsweine herstellen.
Charakteristik der örtlichen Weinsorten, Weintbergfluren und Weinwanderwege
Zusammensetzung der Weinsorten
Die Zusammensetzung der in der Region angebauten Weinsorten muss man am Hintergrund der jüngsten Geschichte sehen. Es wurde nämlich für diese Zeit typisch, dass die Quantität der Qualität vorgezogen wurde. Deshalb sind am meisten folgende Weinsorten verbreitet: Grüner Veltliner, Sankt Lorenz und Müller-Thurgau. Heutzutage, wenn Gesetze und Notwendigkeit, im Rahmen der Europäischen Union konkurrenzfähig bleiben zu können, dem Ruf nach Qualität folgen, haben auch jene Weinsorten, die einen niedrigeren Ertrag, dafür aber eine höhere Qualität haben, ihre Chance bekommen.
Angesichts der klimatischen Bedingungen im betreffenden Gebiet, werden vor allem Rebesorten für die Herstellung von Weißweinen angebaut. Diese haben in unseren Randbedingungen und unter den Gesichtspunkten eines einträglichen Weinanbaus bei weitem höhere Chancen, qualitätsvolle Weinprodukte zu garantieren, als es bei den roten Rebesorten der Fall wäre. Hinzu kommt, dass die Weissweine über eine breitere Skala von Weinsorten verfügen.
Kategorisierung von Weinbergfluren
In den vorigen Jahren wurde ein Vorschlag für die Kategorisierung von Weinbergfluren unterbreitet. Er orientiert sich nach Himmelsrichtungen und Neigungen des Terrains. Die Bewertung nach ihm ergibt Kennzahlen, welche den Temperaturbedingungen im Rahmen der Weingemeinde entsprechen, was als einer der Leitfäden für die Wahl einer geeigneten Weinsorte dient.
Eine hohe Summe aktiver Temperaturen erfordern Weinsorten wie Welscher Riesling, Grüner Veltliner, André oder Blaufränkisch, etwas weniger anspruchsvoll sind alle Burgunder Weinsorten wie Chardonnay, Weißer Ruländer, Grauer Ruländer und Blauer Ruländer, Neuburger u.ä., während die zweitrangigen Lagen vom Gesichtspunkt der aktiven Temperaturen, sind für die Sorten Muskateller, Müller-Thurgau und den roten Frühveltliner geeignet.
Die Bodenbedingungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, weil z.B. bei den Kies- oder Sandböden bringen die blauen Rebesorten bessere Ergebnisse als die Sorten aus welchen der Weißwein hergestellt wird.
Für den erfolgversprechenden Anbau der Weinrebe ist Gehalt an bestimmten Elementen im Boden wichtig. Z.B. ein hoher Gehalt an Kalk ist für Burgunder Weinsorten günstig, während Rheinriesling, Neuburger, roter Traminer und Muskateller Ottonel ertragen den Kalk nicht. Diese Nachteile kann man teilweise durch die Auswahl geeigneter Rebstöcke zum Aufpropfen auszugleichen.
Im Verwaltungsgebiet von Židlochovice waren bis zum Jahre 1999 335 ha von Weinbergen registriert.
Das Gesetz 321/2004 Slg. über Weinbau bestimmt für die Tschechische Republik zwei Anbaugebiete für die Herstellung der Qualitätsweine: Weingebiet Böhmen und Weingebiet Mähren. Beide Weingebiete werden in Untergebiete geteilt. Jedes Untergebiet wird von Weingemeinden gebildet, auf deren Gebiet Weinbergfluren vorhanden sind.
In das Verwaltungsgebiet Židlochovice greifen zwei Weinuntergebiete ein. Im Westen handelt es sich um das Znaimer Gebiet, der größte Teil gehört zum Gebiet von Velké Pavlovice
Mährische Weinwanderwege
Durch den nordöstlichen Teil der Region Gross Seelowitz geht der Brünner Weinwanderweg durch, während der südöstliche Teil vom Weinwanderweg Velké Pavlovice umrandet wird.
Ortschaften der Region
Wappen der einzelnen Orte kann man hier herunterladen.
Die Region Gross Seelowitz gehört zu den wichtigen Gebieten Südmährens. Es ist eine Landschaft mit langer kulturellen und geschichtlichen Tradition. Auf ihre Kosten kommen hier nicht nur Liebhaber der Geschichte aber auch Naturbewunderer und Feinschmecker, welche gutes Essen und ausgezeichneten mährischen Wein schätzen wissen.
Die Gegend um Židlochovice ist sehr kontrastreich - ein Teil dieses Gebiets wird durch bewaldetes Hügelland gebildet, im Süden erstreckt sich eine fruchtbare und gastfreundliche Tiefebene mit Obstgärten und Weinbergen, welche für Südmähren so typisch ist.
In einer Mehrzahl de Orte werden bis heute alte Traditionen und Bräuche aufrechtgehalten , vor allem mit Schmaus verbundene dörfliche Trachtenfeste – ursprüngliche Kirchweihen. Wer einmal ein richtiges mährisches Trachtenfest besucht hat, kommt ganz bestimmt wieder zurück.
Das Gebiet wurde einmal durch wichtige Handelswege durchkreuzt. Diese wurden heutzutage durch Autobahnen und Eisenbahnstrecken aus Brünn nach Olmütz, Preßburg und Wien ersetzt.
Aber auch die Radfahrer kommen nicht zu kurz. Abgesehen vom dichten Netz der nicht als Radwege gekennzeichneten kleinen Nebenstrassen und Wege, führt durch diese Landschaft ein als solcher ausgewiesener Radweg durch, welcher Brünn mit Wien verbindet.
Tradition
Wir stellen Ihnen die Region Gross Seelowitz in ihrer Geschichte und ihrer Gegenwart vor. Suchen wir gemeinsam eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart – forschen wir gemeinsam den örtlichen Traditionen nach.
Welche sind unsere fixe Gewohnheiten und Sitten, die durch die Generationen aufbewahrt und weiter gegeben werden? Um was für Ansichten und Gedankengänge handelt es sich, die von einer Generation auf die andere übergehen? Worin liegt ihre Eigenart und wie in ihnen die Besonderheit und Verschiedenartigkeit der mährischen Traditionen samt Volkskunst zum Ausdruck kommen?
Es ist eine interessante Erkenntnisreise, die uns anzieht und bereichert. Und gerade die möchten wir gerne auch Ihnen näher bringen.
Volkstrachten
Die Volkskunst der Region Gross Seelowitz wird dadurch besonders, dass hier etnographisch gesehen, drei Gebiete aneinander treffen. Der überwiegende Teil gehört zur Brünner Region, die hannakisch-mährische Slowakei liegt im Osten und Podhorácko (Unter-Bergland) im Westen.
Židlochovice
Die Stadt Židlochovice selbst gehört zum Brünner Gebiet, welches durch den Einfluss des städtischen Stils geprägt ist und die Trachten hier nicht so bunt sind, wie zum Beispiel in der Region von Kyjov.
Die Frauentracht besteht aus Puffärmeln, geschnürt über dem Ellbogen, mit einem ausgesteppten Tatzel. Weiter gehören zu ihm die Weste – ein Schnürleibchen aus dem schwarzen Tuch mit einer Stickerei und einem tiefen Ausschnitt, geziert mit rotem Band und bordiert mit einem silbernen Posament, aus drei Unterröcken, gefaltet, in dunklen Farben glacierten Rock aus dem schwarzen oder dunkelblauen Lein und einer blauen Schürze. Ein weiterer Bestandteil ist der hellblauer Pelzmantel aus dem Tuch und ausgesteppte Jacke. Die schwarzen, gezierten Schuhe sind aus dem Kalbleder hergestellt.
Der Männertracht bildet ein Hemd mit langen Ärmeln, gepufft in eine Manschette, mit einem Stehkragen, geziert mit einem blauen Band. Die Weste ist aus dem roten Tuch, geschmückt mit silbernen Knöpfen. Die Hose ist gelb, Länge bis zu Knien, geziert mit roten und grünen Stickereien, in der Taille mit einem Riemen. Auf den Beinen weiße Strümpfe aus Wolle, Stiefel oder niedrige Schuhe. Im Winter wurde über die Weste eine Jacke aus dem hellblauen Tuch angezogen. Auf dem Kopf wurde ein schwarzer breiter Hut getragen.
Uniform des Dorfpolizisten: Mantel aus dem dunkelblauen Tuch mit roten Aufschlägen, graue Hose mit roten Biesen, rauhe Bluse mit roten Aufschlägen und Säbel mit einem schwarzen Lederriemen. Auf den Füssen hohe Stiefel.
(bearbeitet von: J. Peterková, Quelle: Arbeiten von Dr. Ludvíková)
Die Region Gross Seelowitz bietet den Besuchern vielfältige Möglichkeiten an, ihre Freizeit aktiv verbringen zu können. Dank ihres landschaftlichen Charakters verfügt sie über ein dichtes Wegenetz für Wanderer und Radler. Diese Region wird durch den Weinwanderweg von Velké Pavlovice und den internationalen Radweg Brünn – Wien durchkreuzt. Denjenigen, welche einen guten Wein bevorzugen, wird die Möglichkeit angeboten, einige von unseren Weinkellern zu besuchen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.